Es war einmal... eine leere Weinflasche
Ganz in der Nähe von Soyen, im beschaulichen Ferchensee hat sich mit Once upon a bottle ein Projekt von Kirsten Matos Thümecke etabliert, bei dem sich alles um Wiederverwertung von Flaschen dreht. Dabei werden leere Glasflaschen von örtlichen Restaurants, Hotels und Bars gesammelt und mit kunstfertiger Handarbeit in feinste Gläser, Teller, Dosen, Vasen, Windspiele, Lampen, Kerzenhalter und zahllose andere Artikel verwandelt.Schon als Kind war Kirsten Matos-Thümecke fasziniert von Glasscherben, die das Meer in ihrer Heimat Puerto Rico an den Strand spülte. Schließlich machen kleine Glassteinchen das Leben viel bunter. Dass diese Faszination zu ihrer Berufung werden sollte, stellte sich erst mit Hilfe ihrer großen Liebe Marc Thümecke in ihrer Wahlheimat Deutschland heraus. Begeistert hat uns die Glaskünstlerin ihr Atelier samt Werkstatt bei Rechtmehring gezeigt – und uns mit strahlenden Augen und viel Humor davon erzählt, wie es dazu kam und was sie dort alles unter dem Namen ›Once upon a bottle‹ produziert bzw. upcycled. Kirsten, wie bist du und dein Mann Marc hierher nach Ferchensee gekommen?
Das ist eine lange Geschichte! Ich bin auf einer Farm in Puerto Rico aufgewachsen, wo meine Eltern Pferde gezüchtet haben. Marc traf ich schon in sehr jungen Jahren, wir waren 16 und 18 Jahre alt. Das war in den 80er Jahren im spanischen Malaga. Es war die berühmte Liebe auf den ersten Blick. Wir hatten eine großartige gemeinsame Zeit und haben uns im nächsten Jahr gegenseitig in New York und in Berlin besucht. Damals gab es weder E-Mail noch WhatsApp und Telefonate waren sehr teuer. Wir hatten keine Aussichtdarauf zusammenzuleben, so dass unser erster Anlauf einer Beziehung nicht erfolgreich war. Wir verloren uns lange Jahre komplett aus den Augen. Erst 2012trafen wir uns nach 25 Jahren in Amerika wieder und fanden endlich richtig zu ein nächst zweifelte, da mir das Fachwissen fehlte, meinte er nur ›Dann lern es!‹. Mit der Unterstützung von Marc fing ich kurzerhand an, Flaschen zu sammeln und
meine ersten Versuche zu starten. Glücklicherweise half mir Gabi Metzger, eine Glaskünstlerin und inzwischen sehr lieb gewonnene Freundin, bei den ersten Versuchen mit ihrem unglaublichen Fachwissen. Weitere Unterstützung bekam ich von Anne Hein, einer anderen Freundin und Meisterin ihres Fachs, die mir viel über die Glasbearbeitung beibrachte, etwa schleifen oder sandstrahlen. Mit der Zeit eröffnete mir ›Learning by Doing‹ immer mehr und immer professionellere Möglichkeiten. Und so entstand ›Onceupon a bottle‹.