Der Hitlerputsch
…im Gimplkeller
Der renommierte Historiker Hans Hinterberger aus Soyen referierte beim Wasserburger Heimatverein über den Hitlerputsch, der sich vor genau 100 Jahren ereignete. Der Vortrag fand im sehr gut besuchten Gimplkeller statt. Hinterberger, Journalist beim Bayerischen Rundfunk, beleuchtete detailliert die politische Situation Bayerns zu Beginn der Weimarer Republik. Er betonte, dass der Hitlerputsch allein keine Revolution sei, sondern in einem komplexen Umfeld stattfand.
Ein zentrales Element war der bayerische Ministerpräsident Gustav Ritter von Kahr, der sich mit der jungen Republik nicht identifizieren konnte. Kahr, ein Anhänger der Monarchie, hatte eine distanzierte Haltung gegenüber dem republikanischen System.
Hinterberger verdeutlichte die Umstände, die zum Putsch führten, darunter die Ablehnung der Weimarer Republik in Bayern, die Rolle von Kahr und die wirtschaftliche Krise durch eine enorme Inflation. Die Zeit um 1920 bis 1923 war von politischem Terror geprägt. Antirepublikanische Organisationen wie die "Organisation Consul" verübten Morde, während Kahr ihre Aktivitäten zumindest duldet. Der Putsch selbst scheiterte am Widerstand von Kahr. Die Atmosphäre in Bayern war durch diese Vorgänge gespannt. Nach dem Putsch wurde Kahr 1934 im Zuge des Röhm-Putsches ermordet. Hinterberger erhielt zahlreiche Fragen von einem interessierten Publikum, die er kenntnisreich beantwortete. Der Vorsitzende des Heimatvereins, Peter Rink, bedankte sich abschließend und lud zur Adventsfeier am 4. Dezember 2023 im Gimplkeller ein.