BBV: "Kein Dirty Deal
im EU-Parlament!"
In Vorbereitung auf die bevorstehende Abstimmung zur Sustainable Use Regulation (SUR= Verordnung zur nachhaltigen Nutzung) am Mittwoch haben sich die Europaabgeordneten in Straßburg versammelt,
um die Position des Europäischen Parlaments zu erörtern. Bauernpräsident Günther Felßner warnt vor den potenziellen Auswirkungen der geplanten Regelungen und
Verbote im Bereich Pflanzenschutz.
Die EU-Kommission schlägt Pauschalverbote beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in bestimmten Gebieten vor, was nach Ansicht von Felßner nicht mit dem Ziel einer nachhaltigen Ernährungssicherung
vereinbar ist. Insbesondere Kulturen im Obst- und Gemüseanbau seien gefährdet, und die ohnehin niedrigen Selbstversorgungsquoten in Deutschland und Bayern könnten weiter sinken. Felßner betont,
dass das Europaparlament keine Zustimmung zu den bisherigen Vorschlägen der EU-Kommission und dem Bericht des Umweltausschusses erteilen sollte, wenn es den Green Deal und eine nachhaltige
Ernährungssicherung ernst nehme.
Der Bauernverband argumentiert, dass es keine pauschalen Reduktionsziele beim Pflanzenschutz geben sollte, solange den Landwirtinnen und Landwirten keine praxistauglichen Alternativen zur
Verfügung stehen. Andernfalls könnten Importe aus Regionen mit niedrigeren Produktionsstandards die regionalen Erzeugnisse ersetzen und den Green Deal zu einem "Dirty Deal" machen.
Felßner weist darauf hin, dass Landwirte seit Jahrzehnten durch das Schadschwellenprinzip, integrierten Pflanzenschutz und moderne Technologien den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln optimieren.
Diese Bemühungen werden durch angewandte Forschung und kooperative Ansätze unterstützt, wie sie im Rahmen von Fördermaßnahmen wie Eco Schemes und dem Bayerischen Kulturlandschaftsprogramm (KULAP)
praktiziert werden. Die geplanten Pläne der EU-Kommission könnten diese fortschreitenden Wege zur Reduktion des Pflanzenschutzmitteleinsatzes gefährden.
Die Mitgliedsstaaten haben unter der spanischen Ratspräsidentschaft noch keine Position gefunden, und erst nach den Positionen des Europaparlaments und der Mitgliedsstaaten kann der Trilog
zwischen Kommission, Mitgliedsstaaten und EU-Parlament beginnen.
BBV