Frühling im Herbst

 

Bei sommerlichen Temperaturen, reicher Obst- und Gemüseernte sowie üppigem bunten Blütenflor möchte man noch gar nicht an das nächste Frühjahr denken. Doch um den Garten mit Krokus, Tulpen und Narzissen aufzupeppen ist es jetzt Zeit, wissen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.

 Frühlingsblühende Zwiebelblumen schmücken den Garten nach den trüben Wintermonaten. Gesunde Pflanzzwiebeln, eine gute Bodenvorbereitung und die richtige Pflanzung sind Voraussetzungen für ein üppiges Blütenmeer im kommenden Jahr.

 

Einkauftipps für Blumenzwiebeln

 

Im Gartenfachhandel, den Gartencentern und selbst im Supermarkt liegen oder hängen nun eine Vielzahl Tüten, gefüllt mit Zwiebeln beliebter Frühlingsblüher. Die Auswahl ist riesengroß, so dass es oft schwerfällt sich zu entscheiden. Auch im Internet wird man vor allem bei Spezialfirmen schnell fündig. Diese bieten oft auch besondere Zwiebelblumen und ausgefallene Sorten an.

Entscheidend für den Erfolg im Frühjahr ist unter anderem die Qualität der Blumenzwiebeln. Kaufen Sie nur gesunde feste Zwiebeln, die weder weiche noch kranke Teile oder Fraßschäden aufweisen. Diese Zwiebeln wirft man weg. Bevorzugen Sie dicke Zwiebeln, da sie meist größere Blüten oder mehr Blütenstände bilden. Der Kauf und die Pflanzung im Frühherbst sind vorteilhaft. Durch lange, aber auch unsachgemäße Lagerung büßen die Zwiebeln an Qualität ein. Sie können nicht gleich pflanzen und müssen die Zwiebeln lagern, dann achten Sie darauf: Zu warme, zu feuchte oder zu trockene Aufbewahrung führt zum Verlust der Triebkraft. Unter ungünstigen Lagerverhältnissen können sich Pilzerkrankungen, wie die Penicillium-Zwiebelfäule, schnell ausbreiten. Geeignet ist ein luftiger, mäßig warmer (circa 18 °C) und dunkler Platz. Öffnen Sie dicht verschlossene Packungen und lagern Sie die Blumenzwiebeln nicht gemeinsam mit Äpfeln, da diese durch ihr ausströmendes Reifegas Ethylen die Zwiebeln zum vorzeitigen Austreiben anregen.

 

Tipps für die Pflanzung

 

September ist der optimale Pflanzmonat. Aber durch den Klimawandel ist es auch noch im Oktober und November möglich Zwiebeln im Garten oder auch in Gefäßen zu „verstecken“. Ein früher Pflanztermin jedoch führt bei fast allen Arten oft zu einem besseren Blühergebnis. Der noch warme Boden fördert die Wurzelbildung. Ein leicht feuchter Boden erleichtert die Gartenarbeit.

Als Faustregel gilt: Pflanzen Sie zweimal so tief wie die Zwiebel hoch ist, zwei bis drei Zwiebelbreiten voneinander entfernt. Pflanzen Sie größere Zwiebeln einzeln mit der Handschaufel oder einem speziellen Pflanzer für Blumenzwiebeln. Bei kleineren Zwiebeln kann man eine kleine flächige Grube ausheben und in größeren Gruppen pflanzen. Alle Zwiebelblumen brauchen einen durchlässigen Boden. Bei zu viel Nässe oder gar Staunässe im Winter faulen die Zwiebeln. Auf schweren Böden ist es deshalb ratsam, eine Drainageschicht aus Kies oder grobem Sand einzubringen oder zumindest die Erde im Pflanzloch mit Sand zu mischen. Die meisten Zwiebelpflanzen bevorzugen einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Einige fühlen sich auch im Schatten oder gar im Rasen wohl, wo manche auch verwildern wie der „Elfenkrokus“. Im Rasen sticht man eine Rasensode in passender Größe ab, steckt die Zwiebeln und deckt das Pflanzloch mit der Sode wieder zu.

Leider mögen auch Wühlmäuse die Blumenzwiebeln. Wer Problem hat, legt die Zwiebeln gruppenweise in spezielle Pflanzschalen aus Kunststoff oder Drahtkörbe und versenkt sie im Gartenboden.

 

Bunter Jahresbeginn

 

Wie schön ist es, wenn schon im Januar oder Februar Winterling und Schneeglöckchen aus der Erde spitzen. Später folgen Krokusse, frühe Tulpen, verschiedene Narzissen, Hyazinthen, Traubenhyazinthen und viele mehr, bis ganz späte Tulpen den Abschluss im Mai und Juni bilden. Dann blühen sie mit den meist großen Kugeln des Zierlauchs.

Mit Zwiebelblumen lässt sich gestalten: entlang eines Zaunstückes ein Band aus gelben Narzissen, Beeteinfassung mit bunten Tulpen oder Ornamente mit Elfenkrokus im Rasen, Farbaspekte im Staudenbeet. Wenn die Blätter der Zwiebelblumen vergilben, werden diese von den heranwachsenden Stauden und Gräsern verdeckt und die Zwiebeln ruhen bis zum nächsten Frühjahr. Die Blüten von Winterling, Schneeglöckchen und Krokus sind auch erste Nahrungsquellen für Hummel, Honigbiene und Co.