Waffen im Alltag
Hände halten Pfefferspray.

Laut der aktuellen Dunkelfeldstudie des Bundeskriminalamts bewaffnet sich ein nicht unerheblicher Anteil der Bevölkerung im Alltag, um sich vor Kriminalität zu schützen. Die Polizei rät jedoch dringend davon ab, Waffen mit sich zu führen. Erfahren Sie, warum und welche Regelungen laut Waffengesetz gelten.
Waffen als Schutz vor Kriminalität ungeeignet und gefährlich
Die Dunkelfeldstudie des Bundeskriminalamts (BKA) „Sicherheit und Kriminalität in Deutschland 2020“ (SKiD2020) nimmt vor allem das persönliche Sicherheitsgefühl und Furchtempfinden der Bevölkerung in den Fokus und untersucht unter anderem, welche Schutz- und Vermeidungsstrategien Bürgerinnen und Bürger wählen, um sich selbst vor Kriminalität zu schützen, aus Angst, Opfer z. B. von Gewalttaten zu werden. Nicht unproblematisch ist, dass sich ein nicht unerheblicher Teil der Bevölkerung im Alltag bewaffnet. So geben etwa 3,8 % der Bevölkerung an, häufig Reizgas und 1,5 % der Bevölkerung häufig ein Messer bei sich zu tragen.
Doch die polizeiliche Erfahrung zeigt, dass die vermeintlich erhöhte Sicherheit zu mehr Risikobereitschaft führt, und so können sich im schlimmsten Fall angespannte Situationen schnell zu lebensgefährlichen Auseinandersetzungen zuspitzen.
Waffen zur Selbstverteidigung - trügerisches Sicherheitsgefühl
Nicht zu unterschätzen ist außerdem die Gefahr, dass beispielsweise ein Messer in die Hände des Angreifers gerät und dieses dann gegen das sich zunächst zur Wehr setzende Opfer selbst gerichtet wird.
Die Polizei rät dringend davon ab, Messer, Schusswaffen, Reizgas oder Pfefferspray zur Selbstverteidigung bei sich zu tragen!
Ihre Wirkungsweise und ihr Gefahrenpotential werden insbesondere von Jugendlichen leicht unterschätzt.
Sicher unterwegs – Angriffen vorbeugen
Es gibt keine pauschalen Verhaltensempfehlungen für jede Situation. Folgende grundlegenden Tipps können jedoch die Sicherheit unterwegs und damit Ihr Sicherheitsgefühl deutlich verbessern.

 

* Achten Sie auf Ihre Umgebung – und Ihr Bauchgefühl: Gehen Sie bedrohlichen Situationen möglichst frühzeitig aus dem Weg und vermeiden körperliche Auseinandersetzungen.
*Seien Sie laut! Machen Sie andere auf den Übergriff aufmerksam. Bitten Sie um konkrete Hilfe und rufen Sie die Polizei unter Tel. 110.
* Wenn es nicht anders geht, setzen Sie sich konsequent zur Wehr. Schlagen Sie mit den Händen gezielt zum Gesicht und/oder treten Sie mit den Füßen gegen Schienbein oder Knie der Angreifer. Nutzen Sie ggf. alle zur Verfügung stehenden Mittel zur Abwehr (Handtasche, Schlüsselbund, umherstehende Gegenstände)