Kultur-Heidelbeeren:
Schnitt für gute Früchte
Heidelbeeren gehören zu den Drei-Jahreszeiten-Pflanzen im Garten. Für die reiche Ernte der beliebten Naschfrüchte gehört ein regelmäßiger Strauchschnitt dazu, wissen die Fachleute der Bayerischen
Gartenakademie.
Da sie saures Milieu brauchen, bietet es sich an, Heidelbeeren in Töpfen zu kultivieren, wenn der Gartenboden einen hohen pH-Wert aufweist.
Zeit für den Rückschnitt
Die besten Früchte wachsen an den zwei bis vier Jahre alten Trieben. Wenngleich sie weniger dicht als Johannis- und Stachelbeeren wachsen, ist dennoch ein regelmäßiger Schnitt der
Kultur-Heidelbeersträucher nötig, um altes Holz zu entfernen und somit die Pflanze zum Neuaustrieb anzuregen. Die ältesten Triebe werden auf etwa fünf bis maximal zehn Zentimeter
zurückgeschnitten. Schon allein durch das Entfernen dieser Äste bekommt die Pflanze mehr Luft und Licht im Inneren des Strauches. Ebenso entfernen Sie nach außen hängendes Holz oder sehr dünne
Zweige. Haben sich sehr lange Triebe gebildet, so können diese auf einen Seitentrieb zurückgeschnitten werden. Wichtig ist auch kranke, braune, fleckige Triebe abzuschneiden. Ist der Strauch noch
immer zu dicht, so kann auch von der Mitte aus korrigierend eingegriffen werden. Mit all diesen Maßnahmen halten Sie den Heidelbeerstrauch vital und in Form.
Schneiden Sie die Heidelbeersträucher im späten Winter oder zeitigen Frühjahr, wenn keine stärkeren Fröste mehr zu erwarten sind. Ausnahme sind Jungpflanzen, die erst im letzten Jahr gepflanzt
wurden. Hier schneiden Sie erst im nächsten oder übernächsten Jahr störende und älteste Äste weg.
Übrigens können Sie das Schnittgut jetzt noch anderweitig gut verwenden. Kombiniert mit Tulpen oder anderen Schnittblumen entstehen wundervolle Frühlingssträuße. Die dünnen und verzweigten
Ästchen der Heidelbeere geben dem Strauß eine besondere Struktur und zudem öffnen sich bei Zimmertemperaturen bald die Blatt- und ein paar Blütenknospen.
Kulturheidelbeere: Attraktive Pflanze im Garten
Im Gegensatz zu den Waldheidelbeeren, benötigen die Kulturheidelbeeren einen sonnigen Standort. Zudem ist ein saurer Boden wichtig, weshalb es meist empfehlenswert ist, die Pflanzen in großen
Töpfen zu halten. Die Sortenvielfalt hat sich vergrößert. Wegen der besseren Befruchtung ist es sinnvoll mehrere Heidelbeeren zu kultivieren, auch mit einer Staffelung der Reifezeit. Zu den
frühen Sorten gehört z.B. ‘Duke‘, gefolgt von ‘Patriot‘, ‘Goldtraube‘ und ‘Bluecrop‘ und schließlich ‘Darrow‘ und ‘Elisabeth‘ mit Reife im August. Da die Beeren nicht auf einmal, sondern nach und
nach reifen, zieht sich die Ernte über mehrere Wochen hin. Das macht die Heidelbeere besonders attraktiv als Naschfrucht für den Frischverzehr. Durch die gesunden Inhaltsstoffe zählt die
Heidelbeere zum „Superfood“ aus dem Garten. Doch auch für Balkon und Terrasse eignen sich Heidelbeeren. Es gibt sogar spezielle Sorten, die kleiner bleiben und statt der rund 1,5 Meter hohen
Sträucher nur etwa 60 Zentimeter hochwachsen und kompakt bleiben. Zur Blütezeit im Mai wirkt die Heidelbeere wie ein Magnet für Insekten, vor allem für Hummeln. Durch die vielen weißen
glockenartigen Blüten wird es ein regelrechter Blütenstrauch. Nachdem die blauen Früchte im Sommer abgeerntet sind, färben sich die Laubblätter im Herbst Orange, feurig bis dunkelrot. Mit dem
bunten Laub schmückt die Heidelbeerpflanze den Garten oder Balkon/Terrasse noch einmal. Kaum ein anderes Obstgehölz bietet neben den leckeren Früchten auch noch so eine überaus tolle Optik.