Wertstoffhof und Klärwerk…
…beeindruckend und unverzichtbar
Bereits 2 Tage nach den wertvollen Infos über Brandschutz machte sich eine Gruppe mit 16 Personen auf den Weg Richtung Wertstoffhof und Kläranlage, um über die Abläufe in diesen Einrichtungen
mehr zu erfahren. Die Entscheidung hat sich gelohnt. Bereits eine Stunde vor der offiziellen Öffnung des Bauhofs wurde die interessierte Gruppe von Wast Machl und Ralf Tober herzlich empfangen.
Ihr Wissen in Sachen Müll vermittelten sie ausführlich, aber sehr verständlich beim Rundgang durch die verschiedenen Bereiche. Es scheint mittlerweile eine Wissenschaft für sich, was wie getrennt
und wo entsorgt werden kann. Gut zu wissen, dass es einen Extra-Raum mit getrennten Boxen für „Gefahrengut“ und Giftmüll gibt, Elektroschrott, wie Unterhaltungselektronik, Batterien, CD’s,
Fernseher oder Haushaltsgeräte abgegeben werden können und dass z.B. A 4-Holz oder Sperrmüll kostenpflichtig sind. Natürlich gibt es auch hier eine Menge zu beachten. Bei Zweifeln immer Fragen,
die Verantwortlichen wissen Bescheid und geben gerne Auskunft. Abgegebenes Grüngut wird im Rosenheimer Erdenwerk in Aham in verschiedene Pflanzerden „umgewandelt“ und wird dann im hiesigen
Wertstoffhof wieder zum Verkauf angeboten. Grasabfälle und Laub jedoch, werden der Biogasanlage zugeführt. Noch rechtzeitig, bevor der große Run begann, endete der Rundgang am
Bauschutt-Container, mit einem kurzen Blick auf zerschlagende Toilettenschüsseln und Porzellan. Mit jeder Menge Wissen und wichtigen Infos, die in doch relativ kurzer Zeit von zwei sehr
kompetenten und freundlichen Mitarbeitern vermittelt wurden, verabschiedete sich die Gruppe, um gleich im Anschluss Näheres über das angrenzende Klärwerk zu erfahren.
Christian Müller, Fachkraft für Abwassertechnik und Martin Bonath, „entführten“ die „60Plusler“,- aufgeteilt in zwei Gruppen, in die Welt der Micro-Organismen und der Bakterien. Das Einzugsgebiet
der Abwasseranlage umfasst die Bereiche Soyen, Hohenburg, aber auch Schlicht, Graben oder Kirchreit, ist für 3.000 Einwohner angelegt und nimmt 300 – 350 cbm pro Woche auf. Bei Starkregen sogar
bis 2.000 cbm. Die Abläufe der 3 verschiedenen Reinigungsstufen in den unterschiedlichen Becken, beginnend ab der „Ankunft“ des Wassers in der Kläranlage, brachten die Fachleute mit fundiertem
Wissen näher und beantworteten viele Fragen dazu geduldig. Im Jahr 2014 entstand die moderne Kläranlage, ein BIOCOS-SYSTEM, wie Christian Müller auf Nachfrage erklärte und ist nach wie vor der
größte gemeindliche Kostenfaktor. Nicht eliminiert werden können jedoch Medikamente oder Hormone, sie nimmt das geklärte Wasser über den Nasenbach mit auf seine weite Reise.
Mit ein bisschen Hintergrundwissen, ob beim Wertstoffhof oder Klärwerk, bekommt man einen völlig anderen Blick auf den Luxus und die Sorglosigkeit in unserem Lande: Selbst verursachten Müll kann
man abgeben, andere kümmern sich darum, dass er im besten Fall nochmals Verwendung findet. Der „erfolgreiche“ Besuch des WC’s ist mit dem Druck auf die Spülung abgehakt und das Wasser aus
Spülbecken oder Waschmaschine findet ebenfalls ohne jegliches Zutun seinen Weg…. in die gemeindliche Kläranlage.
Peter Rummel, Seniorenbeauftragter, bedankte sich bei den vier engagierten Gemeinde-Mitarbeitern für ihre tollen Informationen und ihre Zeit mit einem kleinen süßen Präsent.
Maria Rummel