Besuch im...

Holzknechtmuseum

 

Einen deutlichen und unverfälschten Einblick in das unvorstellbar harte Arbeiten und Leben der damaligen Holzknechte konnte die Gruppe von „Soyen 60plus“ kürzlich bei ihrem Ausflug in das Holzknecht-Museum Ruhpolding bekommen.

Einige Teilnehmer wissen tatsächlich noch Bescheid, was schwere körperliche Arbeit, ob auf Hof, Feld oder im Wald, bedeutet. Sie hatten es zum Teil noch selbst miterlebt, bis Maschinen und Technik beschwerliche und sogar gefährliche Arbeiten erleichterten.

So waren beim Rundgang, vorbei an den unterschiedlichen Hütten, immer wieder fast wehmütige Bemerkungen zu vernehmen, die auf Erinnerungen oder Erzählungen von Vorfahren basieren.

Neu gestaltete Ausstellungsräume führen die Besucher sehr anschaulich zurück in die unerbittliche Knochenarbeit der Holzknechte, bei der fast ausschließlich Axt, Sägen und Muskelkraft zum Einsatz kamen. Erst im Jahr 1930 begann die Nutzung von Motorsägen in der Waldarbeit, der sogenannte „Bergkuli“ wurde dann in den 1950er Jahren entwickelt und eingeführt. Ein größeres Wegenetz, das durch den Einsatz von schwerem Gerät notwendig wurde, entstand in den Jahren 1970 bis 1990. Was diese Holzknechte geleistet, viele auch mit ihrem Leben bezahlt haben, erfuhr man gut vorstellbar in Ton und Bild.

Wie sich allerdings das normale Leben in dieser harten und derben Zeit abspielte, konnte man auf einem eindrucksvollen Rundgang erfahren. Liebevoll waren die kleinen Hütten nachgebildet, in denen ein armes und karges Leben glaubhaft gezeigt wurde, weit entfernt von Luxus und Überfluss.

Alle 31 Teilnehmer hatten an diesem Tag jedoch das gleiche Los – nämlich eine „Affenhitze“, bei der der immer stärker werdende Wunsch nach Schatten und Sitzplätzen unter Bäumen das Interesse an dieser realen Darstellung interessanter Geschichte besiegte.

Deswegen ging es im Anschluss noch in den Biergarten. Bei netten Gesprächen sowie kalten und frischen Getränken klang der Tag gemütlich aus.

Peter Rummel