Erntebilanz 2025
Der Deutsche Bauernverband rechnet in seiner Erntebilanz 2025 mit einer durchschnittlichen Getreideernte von 43,5 Mio. Tonnen – mehr als in den letzten zwei Jahren (2024: 39 Mio. Tonnen).
Allerdings gibt es je nach Region große Ertragsspannen, und wochenlange Niederschläge haben vielerorts die Qualität beeinträchtigt.
Beim Winterweizen wird mit 21,7 Mio. Tonnen ein deutlich besseres Ergebnis als 2024 (17,8 Mio. Tonnen) erzielt – dank höherer Hektarerträge und größerer Anbaufläche. Qualitativ gibt es jedoch
Einbußen, etwa bei Fallzahlen und Proteingehalten. Auch Wintergerste (9,3 Mio. t) und Winterraps (3,85 Mio. t) liegen leicht über Vorjahr.
DBV-Präsident Joachim Rukwied spricht dennoch von einer „Zitterpartie“: Anhaltender Regen während der Ernte, Frühjahrstrockenheit im Nordosten sowie der Klimawandel hätten deutliche Spuren
hinterlassen.
Zusätzlich verschärfen Einschränkungen beim Pflanzenschutz die Lage. Rukwied fordert eine beschleunigte Zulassung neuer Mittel, da Schädlings- und Infektionsdruck bereits die
Versorgungssicherheit gefährden.
Auch die Marktsituation bleibt angespannt: niedrige Erzeugerpreise, hohe Betriebsmittelkosten und wachsende bürokratische Auflagen setzen die Landwirtschaft stark unter Druck. Der DBV fordert
Entlastungen und mehr Wettbewerbsfähigkeit.
Bei anderen Kulturen zeigt sich ein heterogenes Bild: Teilweise gute Erträge bei Frühkartoffeln oder Kirschen, durchschnittliche bei anderen Kulturen. Herbstfrüchte wie Mais und Zuckerrüben
profitierten vom Regen. Im Obst- und Gemüsebau belasten jedoch Importdruck, steigende Arbeitskosten und Pflanzenschutzprobleme – etwa durch die Ausbreitung der Schilf-Glasflügelzikade.
BBV