Alles platzt
Probleme mit der Hitze
Endlich hat es geregnet. Nach mehrwöchiger Trockenheit im Juni und Juli hat es auch in niederschlagsarmen Gegenden geregnet. Die Erntekörbe quellen über vor Fülle, denn die Ernte im Garten ist
momentan in vollem Gange. Jedoch platzen Früchte auf und müssen schnell verarbeitet werden, wissen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.
Geplatztes Obst und Gemüse wird schnell zum Nährboden für Fäulnis und Schimmel. Hygiene ist nun gefragt.
Was platzt?
Geplatzte Obst und Gemüse sind sehr ärgerlich. Doch alle können betroffen sein und weichhäutige Früchte sind besonders empfindlich. Beim Obst werden
Mirabellen und Zwetschgen geschädigt, Trauben, Pfirsiche und Äpfel sowie Him- und Brombeeren. Auch im Gemüsebeet sind Schäden sichtbar. Kohlrabi und Radies zeigen geplatzte Knollen, die
schließlich verkrusten. Platzen die wasserhaltigen Tomaten, so bildet sich bei anhaltendem Niederschlag oder hoher Luftfeuchte schnell Grauschimmel, wie auch bei vielen Früchten aus dem
Obstgarten.
Warum platzen Obst und Gemüse?
Ursächlich für das Platzen ist die unregelmäßige Wasserversorgung. Vorangegangenes Wetter mit Trockenperioden, hohen Temperaturen und geringer Luftfeuchte fördert die Bildung einer relativ harte
Fruchthaut. Durch die teils sehr starken Niederschläge nimmt die unreife Frucht jetzt Wasser auf, kann aufgrund der harten Fruchthaut nicht weiterwachsen, was dann zum Platzen führt. Andererseits
wird die Fruchthaut bei zunehmender Reife dünner und anfälliger für den Druck der Regentropfen und platzt ebenfalls. Besonders anfällig für das Platzen sind Tomaten. Selbst zu hohe Luftfeuchte
kann bei dünnschaligen Tomaten-Sorten im Kleingewächshaus Schäden verursachen.
Was kann ich jetzt tun?
Nun ist Pflanzenhygiene angesagt! Geschädigtes Obst und Gemüse bietet Eintrittspforten für Grauschimmel und Fäulnis sowie andere Pilze und Bakterien. Zudem werden Fruchtfliegen und Wespen
angelockt. Ernten Sie deshalb alle schadhaften Früchte ab. Sind diese noch ohne Fäulnis, können sie rasch verwertet werden. Gegebenenfalls ist ein Nachreifen einzelner Früchte an einem trockenen
Ort möglich.
Vorbeugend gegen das Platzen ist eine gleichmäßige Wasserversorgung, vor allem in Trockenperioden. Wo möglich, ist ein Schutz vor starken Wetterwechseln sinnvoll. Bei starken bzw. langanhaltenden
Regenfällen kann eine Überdachung oder eine Abdeckung mit Folie sinnvoll sein.
Ernten Sie gesunde (und beschädigte) Tomatenfrüchte, besteht zusätzlich die Möglichkeit die Pflanze auf Befall mit der gefürchteten Kraut- und Braunfäule zu kontrollieren. Erstbefall ist an
manchen Sorten zu erkennen: graubraune Flecken auf den Blättern und auch an manchen Früchten. Entfernen Sie erkranktes Pflanzenmaterial und evtl. auch mehr Blätter, damit die Tomate gut
durchlüftet wird und bei Niederschlägen sehr rasch abtrocknen kann. In Gewächshäusern ist zudem ein stetiges Lüften nötig, auch in der Nacht.
GBV RO