Gründüngung als Nachkultur

 

Vielleicht sind einige Beete im Gemüsegarten schon abgeerntet, da die Pflanzen erntereif oder durch Schädlinge und Krankheiten stark geschädigt waren. „Der Boden sollte aber nicht kahl und unbedeckt bleiben“, raten die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.

 

Neben Pflanzungen von Herbstsalaten und Saaten von Feldsalat, Spinat und Radieschen eignet sich für größere Beetstücke die Einsaat einer Gründüngung, um den Boden bedeckt in den Herbst und Winter zu bringen.

 

Vorteile einer Gründüngung

 

Die Gründüngung ist ein wichtiger Baustein bei der Bodenpflege, besonders im Klimawandel. Bei einer Gründüngung werden die Pflanzen nicht nur für die Begrünung der Fläche eingesetzt, sie verbessern gleichzeitig den Boden. Die Gründüngungspflanzen beschatten den Boden, schützen vor Erosion, Verschlämmung und Verkrustung. Da sie den Boden bedecken, unterdrücken sie auch den Aufwuchs von verschiedenen Unkräutern. Sie binden noch vorhandene Nährstoffe und bewahren sie vor Auswaschung. Tiefwurzelnde Pflanzenarten bewirken langfristig eine tiefgründige Bodenlockerung. Mit einer Gründüngung können Sie zugleich Humusgehalt und Bodenfruchtbarkeit erhöhen, Krümelstruktur und Wasserhaltefähigkeit verbessern sowie Bodenleben fördern.

 

Gründüngung im Spätsommer und Herbst

 

Wer bis Anfang September sät, kann sich bei einem langen und milden Herbst noch über die Blüte von Ringelblume, Bienenfreund (Phacelia) und Gelbsenf freuen. Auch Insekten begrüßen die späte Nahrung. Ölrettich, Winterzottelwicke und Inkarnatklee eignen sich ebenfalls zur Aussaat im September. Winterroggen kann noch bis Oktober in den Boden bringen. Er ist besonders günstig für die Einsaat im Gemüsegarten, da er lediglich mit dem Mais verwandt ist. Achten Sie im Gemüsegarten bei der Wahl der Grüneinsaat auf die Fruchtfolge. Bauen Sie viel Kohl, Rettich oder Radies im Garten an? Dann verwenden Sie möglichst keinen Senf, Ölrettich und Raps. Sie gehören auch zur selben Familie der Kreuzblütler.

 

Blattgemüse als Gründüngung

 

Auch Spinat und Feldsalat eignet sich als Gründüngung. Säen Sie hierbei besser in Reihe und nicht breitwürfig, um dazwischen noch Hacken und Jäten zu können. Je nach Bedarf können Sie Ihr Gemüse ernten. Nehmen Sie dazu immer wieder die größten Pflanzen, damit sie nicht zu dicht stehen. Zudem wachsen die noch kleinen Exemplare besser. Krankheiten wie Grauschimmel und Mehltau werden vermieden, wenn die Pflanzen luftig stehen und gut abtrocknen können. Gartenkresse wächst sehr rasch und lässt sich in wenigen Wochen ernten.

 

Und so geht es dann weiter

 

Im Frühherbst werden Pflanzen und Pflanzenreste grundsätzlich nicht eingearbeitet. Bei der Verrottung würden wertvolle Nährstoffe freigesetzt, die ausgewaschen werden könnten. Bei schweren Böden erfolgt das Umgraben im Dezember kurz vor dem Durchfrieren des Bodens. Oder man lässt die Gründüngung einfach bis zum Frühjahr stehen.

Winterharte Gründüngungspflanzen bilden viel Grünmasse und verholzende Teile, die den Boden über den Winter schützen. Das Einarbeiten im Frühjahr ist dann jedoch oft schwieriger. Reißen Sie die Pflanzenreste deshalb heraus und geben Sie sie auf den Kompost oder Sie mähen sie ab und graben die Flächen mit einem flach gehaltenen Spaten wenige Wochen vor der Beetnutzung um.

Frostempfindliche Gründüngungspflanzen, die durch die Kälte abgestorben sind, bleiben noch als Mulch auf dem Boden liegen. Pflanzenreste werden im Frühjahr eventuell abgerecht und kompostiert oder auch flach untergegraben.

 

GBV RO