Wenn der Herr des Hauses wüsste, in welcher Stunde der Dieb kommt, so würde er verhindern, dass man in sein Haus einbricht.

 

Haltet auch ihr euch bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet. (Lukas 12,39-40)

 

 Wenn ich Gäste erwarte, da will ich vorbereitet sein und auch die Wohnung sollte einiger-maßen aufgeräumt sein.

 

Und wenn ich Gott erwarte?

 Sollte da mein Leben nicht auch einigermaßen aufgeräumt und meine Gedanken und Angelegenheiten geordnet sein, damit ich ihn einlassen und in die Augen schauen kann?

 

Ich möchte nicht gefragt werden: „Was ist denn da passiert? Warum ist es da so ungeordnet und so unwohnlich? Wieso herrschen da Traurigkeit, Feindschaft, Streit und Spannungen?“

 Ich glaube, wenn wir Menschen wüssten, dass er kommt - und wann er kommt, dann würde es in unserer Welt anders aussehen.

 Aber nein, wir wissen nicht, wann Gott kommt - und viele rechnen auch nicht damit.

 

Vielleicht sollte ich doch damit rechnen !

 Auch im Leben kommt manch ein Besuch überraschend und ich will nicht überrumpelt dastehen.

 Gott braucht keine vordergründigen Aufmerksamkeiten oder vorgetäuschte Aufgeräumtheit.

 Er möchte nur erwartet werden, eine authentische Begegnung. Darum brauchen wir uns auch nicht zu verstellen und dürfen ganz wir selbst sein. Denn er kommt nicht um uns vorzuführen, sondern um uns in seine Arme zu schließen. Dazu ist er schon einmal auf die Welt gekommen, um uns Gottes Menschenliebe sichtbar zu machen.

  In Erwartung auf sein Kommen, bleibe ich allen verbunden.         

Ihr Diakon Michael Bichler