Die Asiatische Hornisse gesucht
Im frühen Herbst, zur Zeit der Apfel- und Traubenernte, erscheinen häufiger Wespen und auch einzelne Hornissen. In der Regel begegnet man dann der geschützten, heimischen Europäische Hornisse.
Möglicherweise ist auch eine Asiatische Hornisse dabei. Doch diese gilt es zu erkennen, sagen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.
Während die Europäische Hornisse geschützt ist und als Nützling gilt, gibt es durch die Asiatische Hornisse Beeinträchtigungen, besonders bei den Bienenvölkern, aber auch im Obst- und Weinbau.
Helfen Sie mit, die Asiatische Hornisse zu finden!
Erkenne die Asiatische Hornisse
Imposant durch ihre Größe von 2,5 bis über 3 cm sind beide Hornissenarten, doch die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) ist wesentlich dunkler. Während die Europäische Hornisse (Vespa crabro)
einer Wespe ähnelt, besitzt die Asiatische Hornisse eine schwarze Grundfärbung und orangefarbene Streifen am Hinterleib. Die gelben Beinenden erkennt man beim schnellen Hinsehen kaum. Im
Gegensatz zur Asiatischen Hornisse, fliegt die Europäische auch in der Nacht. Ein großer Unterschied ist der Nestbau: Europäische Hornissen bilden ihre Nester fast immer in Hohlräumen. Die
Asiatische Hornisse baut im Laufe des Jahres zwei Nester: ein kleines Primärnest, welches im Frühjahr an geschützten Stellen an Überdachungen oder in Hecken gebaut wird (hier ist besondere
Vorsicht bei einer Annäherung geboten!) und sehr große freihängende Nester (Sekundärnest) im Sommer. Diese Nester hängen dann hoch oben in den Baumkronen, womit kaum jemand rechnet. Die bis zu
einem Meter hohen ockerfarbenen Nester werden oft erst sichtbar, wenn die Bäume ihre Blätter verlieren.
Im September/Oktober schlüpfen dann etwa 350 Jungköniginnen und 900 Drohnen (männliche Tiere). Begattete Jungköniginnen überwintern und begeben sich ab März auf Nistplatzsuche, um ein kleines
Primärnest zu bauen. Ab Juli werden Sekundärnester mit Platz für 6000 bis maximal 12000 Arbeiterinnen gebaut.
Das Nahrungsspektrum der Asiatischen Hornisse besteht hauptsächlich aus Insekten verschiedener Arten. Hierbei werden Hautflügler bevorzugt wie Hummeln, Schwebfliegen und auch die Honigbiene. Die
Asiatische Hornisse fängt die heimkehrenden Honigbienen ab, bevor sie Nektar und Pollen ins Bienenvolk eintragen. Oder sie wartet vor dem Flugloch, so dass die Bienen nicht ausfliegen können. Bei
einer hohen Dichte der Asiatischen Hornisse kann es auch im Wein- und Obstbau zu massiven Schäden an der Ernte kommen.
Grundsätzlich ist die Asiatische Hornisse als Einzeltier nicht gefährlicher als die heimische und geschützte Hornisse oder eine Wespe. Jedoch verteidigt sie recht aggressiv ihr Nest. Das
Aufstellen von Wespenfallen ist verboten, da auch geschützte Arten getötet werden könnten.
Melde die Asiatische Hornisse
Haben Sie ein verdächtiges Nest gesehen oder möglicherweise eine Asiatische Hornisse? So melden Sie diese Beobachtungen auf der bayerischen Meldeplattform www.beewarned.de
Hier werden die Meldungen geprüft und auf einer Karte vermerkt. Zudem werden regionale Imkervereine verständigt. Nestfunde werden an qualifizierte ehrenamtliche Nestentferner gemeldet, welche die
Nester entfernen können. Bitte melden Sie Beobachtungen nicht an Behörden oder Landratsämter, sondern nur über diese Meldeplattform, damit die Meldungen korrekt bearbeitet werden könnten!
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