Es gibt viel zu tun in Soyen
Großes Interesse an der Bürgerversammlung

Im voll besetzten Saal des Soyener Dorfwirts begrüßte Bürgermeister Thomas Weber in der gestrigen Bürgerversammlung neben Gemeindebürgern, Altbürgermeister Karl Fischberger sowie Mitgliedern des Gemeinderats ganz besonders die Bürger, die im vergangenen Jahr herausragende Leistungen erbracht haben (wir berichteten).
Ziel der Bürgerversammlung sei es, sowohl eine Rückschau auf das vergangene Jahr, aber ebenso einen Ausblick auf alles Kommende zu geben.
Lebenswertes Soyen
In Soyen leben derzeit 3.029 Bürgerinnen und Bürger aus 44 Nationen. Basierend auf der Berechnung von Zensus lag der Bevölkerungsstand etwas niedriger, bei 2.914. Ob man mehr oder weniger als 3.000 Einwohner habe, wirke sich bei der Kommunalwahl im kommenden Jahr aus, erklärte Weber. Ab 3.000 Einwohnern werden 16 Mitglieder in den Gemeinderat gewählt.
Rückläufig sei sowohl die Zahl der Eheschließungen als auch der Geburten. Gab es 2023 noch 34 Geburten, waren es im Vorjahr nur noch 22 und im laufenden Jahr bisher fünf.
Den Geburten standen 2024 44 Sterbefälle, im laufenden Jahr 17, gegenüber. Die relativ hohe Zahl sei auf die Seniorenheime im Ort zurückzuführen.
Weber erinnerte an Altbürgermeister Lorenz Kebinger, der am 17. Dezember verstorben ist. Kebinger war von 1996 bis 2008 Erster Bürgermeister und von 1990 bis 1996 Mitglied des Soyener Gemeinderats.
Soziales Soyen
Aufgrund der geburtenstarken Jahrgänge in den Coronajahren wird es eng in Schule und Kindergarten. Die im Vorjahr in einen Schulraum umgezogene Kindergartengruppe kann dort nicht bleiben, da die kommende erste Klasse zweizügig werden wird. Der Gruppenraum des Kindergartens in der Grundschule muss daher wieder als Klassenraum hergerichtet werden.
Bereits im Januar beschloss der Gemeinderat im Bereich der Parkplätze der Kindertagesstätte St. Peter eine Containerlösung. „Wir standen hier extrem unter Zeitdruck und mussten schnell handeln“, so Weber. Der Liefertermin für die Container sei für Ende Juli geplant. Insgesamt fallen die drei Parkplätze vor dem Kindergarten weg, es konnte aber eine gute Lösung am Pfarrzentrum gefunden werden. Auch wenn die Straßenbreite durch die Container eng wirke, bleiben bis zu sechs Meter übrig.
Um den Betreuungsbedarf in den kommenden Jahren und auch im Hinblick auf die kommende Ganztagsschule besser planen zu können, wurde Anfang des Jahres eine Bedarfsabfrage zur Kindertagesbetreuung an alle Eltern mit Kindern im relevanten Alter verschickt. „302 Briefe wurden verschickt, 171 Rückmeldungen kamen nur zurück“, zeigte sich Weber enttäuscht.
Viel getan hat sich in der Grundschule – so gibt es für die Kinder der Mittagsbetreuung einen „Raum der Träume“ (wir berichteten) und digitale Tafeln. Am Pausenhof wurde ein Gerätehaus etabliert.
Auch an das „junge Soyen“ werde gedacht. Heute findet eine „Jugendbürgerversammlung“ statt. Und auch in diesem Jahr wird es wieder ein Ferienprogramm mit vielen spannenden und bunten Aktivitäten geben.
Einen großen Mehrwert für die Gemeinde bedeute es, dass der Soyener See wieder geöffnet habe. Hier dankte Weber Familie Maier, dass sie das Badevergnügen wieder möglich gemacht habe.
Investitionen bei der Infrastruktur
Das Projekt Dorferneuerung schreitet voran. Als „schwierigsten“ Bauabschnitt bezeichnete Weber die Umgestaltung der Seestraße mit Umleitung des Verkehrs durch die Heckenstraße. Er dankte allen Anwohnern für deren Geduld.
Derzeit werde überprüft, ob eine Tempo-20-Beschränkung in der Dorfmitte, Tempo-30-Beschränkungen innerorts und eine Änderung der Vorfahrtsregelung in der Dorf-/Alleestraße realisierbar sind.
„Geschwindigkeitsmessungen im Bereich des neu verlegten Pflasters in der Dorfstraße zeigen, dass hier durchschnittlich mit 37 Kilometern pro Stunde gefahren wird“, so Weber. Eine Geschwindigkeitsbegrenzung durch das Pflaster sei auch das Ziel gewesen.
Was steht zukünftig an?
„Langweilig wird es nicht“, so Weber. Als große Projekte für die Zukunft nannte er neben der Erstellung einer Wärmeplanung den behindertengerechten Zugang zum Ärztehaus, den Anbau an Schule und Kindergarten, Straßensanierungen, die Sanierung der Deponiestrecke sowie die Erweiterung des Bauhofs. Außerdem stehen die Sanierung des Feuerwehrhauses sowie die Fortführung der Kamerabefahrung der Kanäle an.
Zahlen, Zahlen, Zahlen
Geschäftsstellenleiter Georg Machl gab einen kurzen Überblick über den Haushaltsplan. Der Vermögenshaushalt „Sparkonto“ lag bei 7.442.780 Euro, der Verwaltungshaushalt „Geldbeutel“ bei 7.975.010 Euro.
Die Pro-Kopf-Verschuldung der Gemeinde liege am Jahresende bei 444 Euro.
Fragen der Bürger
Die anschließende Möglichkeit, Fragen zu stellen, nutzten einige Bürger. Es gab Fragen zur Grundsteuer sowie zur Machbarkeitsstudie der Königswarter Brücke.

Einige Bürger wiesen auf die „extreme“ Lautstärke durch das Pflaster in der Dorfstraße hin.
Hier erklärte Weber, dass derzeit eine Tempo-20-Zone in dem Bereich überprüft werde. Bereits im Vorfeld wurde der Bereich zusammen mit dem Arbeitskreis „Dorferneuerung“, dem Gemeinderat und Bürgern zusammen geplant.
Zeit, danke zu sagen
Den Abschluss der Sitzung nutzte Thomas Weber, um Danke zu sagen. Danke an sein Team der Gemeinde- und Bauhofmitarbeiter, die dafür sorgen, dass alles in der Gemeinde sieben Tage die Woche so gut funktioniere. Danke ebenfalls an den Gemeinderat, die Feuerwehren sowie die Behindertenbeauftrage Maria Salzberger und den Seniorenbeauftragten Peter Rummel für deren Arbeit. Und nicht zuletzt ein Dank an die Öffentlichkeitsarbeit mit der Soyen-App und Bürgerblatt sowie an alle Vereine, Gruppen und Privatpersonen, die sich im Ort engagieren.
Tanja Geidobler