Fledermauspopulation
hat sich vergrößert
Seit Jahrzehnten leben Sie in den Kirchen von Soyen und Rieden, die Fledermausart "Großes Mausohr".
Die größte heimische Art in Bayern, welche meist in großen Kirchen- oder Schlossdächern Ihr Sommerquartier bezieht.
Diese werden in Fachkreisen auch als Wochenstuben bezeichnet, denn hier bekommen Fledermausweibchen im Juni Ihre Kinder und ziehen Sie bis zum Herbst groß.
Bei den in Soyen in den letzten Tagen stattgefunden Zählungen, wurden in der Kirche St. Peter ca. 320 und in Rieden ca. 90 Muttertiere gezählt.
Dies sind in Soyen ca. 140 mehr als 2024 und in Rieden ca. 20. In den Jahren davor wurden in Soyen meist auch nur ca. 180 - 250 gezählt.
Diese große Schwankung bzw. Wachstum ist jedoch auch für den Zähler, Fledermausexperte Dr. Andreas Zahn etwas ungewöhnlich, denn Normalerweise bekommen Mausohren 1 Kind pro Jahr. Von den Jungen
einer Kolonie, überleben leider aus verschiedenen Gründen ca. 50 Prozent den Winter nicht.
Und von den ÜberlebendenJungtieren kehren dann nur die nun weiblichen Tiere, mit Ihren Müttern zurück.
Hinzu kommt auch noch, dass Fledermäuse meist erst im 2. Jahr Geschlechtsreif sind.
Also ist es im Fall von Soyen Wahrscheinlicher , das hier ein größerer und durchaus normaler "Quartiertausch" z.B. mit der Kirche in Gars stattgefunden hat.
Oder auch die Möglichkeit, dass eine Population sich aufgrund von Bauarbeiten o.ä. Störungen am letzten Sommerquartier, nun ein neues ruhigeres gesucht hat und in Soyen fündig geworden ist.
Ganz allgemein geht es den Fledermauspopulationen in Soyen auch insgesamt noch ganz gut, da hier noch großflächige ländliche Kulturlandschaft mit Seen, Hecken, Alleen, alten Baumbeständen zu
finden ist. Des Weiteren bieten auch viele Holzfassaden und die zwei fledermausfreundlichen Kirchen im Gemeindegebiet einen guten Wohnraum.
Diesbezüglich gebührt auch dem Messner Alois Berger, sowie der Pfarrkirchenstiftung St. Peter einen großen Dank, welche die vielen Untermieter unentgeltlich wohnen lassen und Ihren Dreck
tolerieren und entfernen lassen.
Denn so ein großes Mausohr kann pro Tag ca. 20-40 Insekten, wie große Flugunfähige Laufkäfer, Spinnen, Heuschrecken oder auch Grillen, fressen. Dies kann dann schnell bis zu 50% seines
Körpergewichts entsprechen.
Heiko Bräuer