Erdbeeren –
nun auch im eigenen Garten
Deutsche Erdbeeren gibt es schon seit ein paar Wochen aus dem geschützten Anbau bzw. verfrühten Anlagen. Doch jetzt reifen auch die eigenen, freuen sich die
Fachleute der Bayerischen Gartenakademie. Die Pflanzen mit ihren begehrten roten Früchten stehen in im Beet oder auch in Gefäßen.
Mit verschiedenen Sorten lässt sich die Erdbeer-Ernte über einen größeren Zeitraum verlängern. Wer mehr Platz für Erdbeerpflanzen hat, kann so stets frisches
Saison-Obst ernten.
Erdbeere – beliebtes Beerenobst
Einer Umfrage nach sind Erdbeeren das beliebteste einheimische Obst und haben den Apfel verdrängt. Zudem sind die Früchte kalorienarm, jedoch reich an Vitaminen. Die typische Erdbeersaison,
besonders bei eigenen Früchten, liegt im Juni. Täglich können frische, rote Erdbeeren gepflückt und genascht oder verarbeitet werden. So landen sie, wenn nicht gleich pur verzehrt, im Müsli, im
aromatisierten Wasser oder in der sommerlichen Erdbeerbowle. Sie werden als Kuchenbelag, Smoothie, Erdbeermilch oder für Fruchtaufstriche genutzt.
In Hofläden und bei Direktvermarktern wird der Beerenhunger gestillt, wenn selbst nicht genügend Früchte geerntet werden. Wer größere Mengen, z.B. für Fruchtaufstriche benötigt, kann sich bei der
„Selbstpflücke“ Früchte frisch vom Acker pflücken.
Denken Sie auch jetzt schon an die Pflanzung für die nächste Saison! Erdbeeren werden meist zwei Jahre beerntet, denn bei längerer Standzeit entwickeln sich Krankheiten. Bis Mitte August müssen
die Grünpflanzen gesetzt sein, damit sie bis zum Winter kräftig zuwachsen und somit viele Blüten für das kommende Jahr anlegen. Wer eigene Ableger zur Vermehrung nutzt, sollte bevorzugt das erste
Kindel von wüchsigen, gut tragenden Mutterpflanzen entnehmen. Oft wurzeln diese schon im Beet, wo sie abgestochen werden und zunächst in einem Gefäß, z.B. Balkonkasten, zügig weiterwachsen. Das
Entfernen überzähliger Ausläufer entlastet die noch fruchtenden Mutterpflanzen.
Erdbeeren - vielfältige Sorten und Typen
Am bekanntesten sind sicherlich einmaltragende Sorten mit ihrer großen Vielfalt. Da die Pflanzen aber normalerweise nur ein bis drei Jahre im Beet bleiben, bietet sich dadurch aber die
Möglichkeit öfter neue Sorten auszuprobieren. Frühe reifen in milden Gegenden ab Ende Mai, dann kommt die Hauptsaison den ganzen Juni und bei ganz späten Erdbeer-Sorten (z.B. ‘Malwina‘ und
‘Symphony‘) gibt es im Juli noch rote süße Früchte.
‘Ostara‘ oder ‘Mara de Bois‘ sind mehrmals tragende Sorten. Sie haben die Eigenheit, dass sie auch im Sommer und Herbst Blüten und Früchte anlegen, sodass neben der Ernte im Juni auch noch später
im Jahr weitere Erdbeerfrüchte zu erwarten sind. Bricht man den ersten Blütenbesatz im Frühjahr aus, fördert dies die Bildung des zweiten Flors. Dadurch verbessert sich die Erntemenge, vor allem
aber die Fruchtqualität und Größe der daraus später tragenden Beeren.
Besonders beliebt sind die kleinen hocharomatischen Monatserdbeeren, die an kleine Walderdbeeren (Fragaria vesca) erinnern. Sie tragen von Juni bis Oktober stets Blüten und Früchtchen. Am
bekanntesten sind die Sorten ‘Rügen‘ und ‘Alexandria‘, sowie ‘Hummis Waldfee‘, ‘Waldkönigin‘. Im Gegensatz zu anderen Erdbeeren bilden sie keine Ausläufer, sondern wachsen in kompakten Horsten
und vermehren sich über Samen. Daher eignen sie sich zur Beetabgrenzung und als Wegeinfassung, aber auch für große Töpfe, Schalen und Balkonkästen. So haben Sie immer leckeres Naschobst z.B. für
das Müsli parat. Übrigens können sie mehrere Jahre am gleichen Standort stehen bleiben.
Ebenfalls mehrere Jahre am gleichen Platz wächst die „Erdbeerwiese“. Diese stark ausläuferbildenden Sorten, z.B. ‘Florika‘ und ‘Spadeka‘, eignen sich als fruchttragende und geschmackvolle
Bodendecker. Sie gedeihen auch im leichten Schatten und eignen sich auch als Unterpflanzung für Johannis- oder Stachelbeerstämmchen sowie Spindelobst.
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