Wie kann die Dorfmitte
ruhiger werden
Viele Bürger waren zur gestrigen Gemeinderatssitzung ins Soyener Rathaus gekommen – es ging um Informationen bezüglich des Verkehrslärms beim neu verlegten Pflasterbelag in der Ortsmitte der Seestraße. Bürgermeister Thomas Weber berichtete über Ortsbegehungen und weiterführende Gespräche mit Anliegern und Fachbüros.
Bereits im Rahmen der vor der Sitzung angebotenen „Bürger-Viertelstunde“ wurde die Thematik von zwei Bürgern aufgegriffen. Ein Bürger appellierte weiterhin für eine Tempo-30-Zone durch den ganzen Ort. Des Weiteren sprach sich eine Bürgerin für eine Querungshilfe im Bereich der Ortsmitte aus. Hier müsse im Hinblick auf Kinder und ältere Mitbürger nachgebessert werden.
Die Thematik über die höhere Lärmbelastung sowie Verkehrsberuhigung war bereits Thema der letzten Gemeinderatssitzung Bürgermeister Thomas Weber informierte gestern, dass nun plankonform die Pflasterung der Zuwegung des „Park and Ride“-Platzes bis zur Bäckerei anstehe, die Steine seien produziert und liegen bereits vor Ort.
Zwischenzeitlich fanden Ortsbegehungen beziehungsweise weiterführende Gespräche mit Anliegern und den Fachbehörden statt. So gab es am Montag vor der Sitzung eine Ortsbegehung im betreffenden Bereich, hier nahmen neben Weber auch die Zweite Bürgermeisterin Afra Zantner, Bauamtsleiter Franz Glasl sowie je ein Vertreter der Polizeiinspektion Wasserburg, der Straßenverkehrsbehörde vom Landratsamt Rosenheim sowie vom Tiefbauamt des Landratsamts Rosenheim teil.
„Die Gespräche waren nicht sehr erfolgreich“, so Weber, der sich für eine Tempo-20-Zone in diesem Bereich aussprach. Die Fachbehörden haben jedoch weitere Beschilderungen zu Tempolimits abgelehnt. Begründet wurde dies durch den fehlenden Gefahrenbereich. Die Beteiligten würden jedoch einer abknickenden Vorfahrtsregelung positiv gegenüberstehen. „Hierzu müsste eine straßenbautechnische Planung erstellt werden, die Kosten für Planung und Umsetzung lägen bei der Gemeinde“, so Weber weiter. Allerdings müssten zur Umsetzung der Vorfahrtsänderung Radien angepasst werden, was einen zusätzlichen Flächenbedarf erfordere. Der Grundstückseigentümer habe sich allerdings bisher gegen einen entsprechenden Teilflächenverkauf ausgesprochen.
Dr. Hans Hinterberger warf die Frage auf, ob es sich bei der Aussage der Fachbehörden um deren Ansichten oder Gesetze handele. „Laut Aussage der Behörden ist das Aufstellen der Schilder gesetzlich nicht zulässig“, erklärte Thomas Weber. Peter Müller fügte an, dass Schilder keine Geschwindigkeiten kontrollieren können.
„Wir sollten auf jeden Fall an dem Thema dranbleiben“, so Marille Gürtel und Frieder Meidert.
Helmut Grundner sah in Sachen Geschwindigkeit den ganzen Ort kritisch. Auch am Ärztehaus sei die Querung der Straße problematisch. Bezüglich der abknickenden Vorfahrt sollte mit der Bestandsgeometrie gearbeitet werden.
Über ein Angebot zur schalltechnischen Untersuchung im Bereich Ortsmitte wurde in der anschließenden nichtöffentlichen Sitzung beraten.
Tanja Geidobler