Mehr Wohnraum 
oder zugeparkter Ort?

Ab 1. Oktober 2025 wird die staatliche Pflicht Stell- und Garagenplätze bei Neubauten auszuweisen, zu einer Pflicht der Städte und Gemeinden. In der gestrigen Sitzung beschäftigte sich der Soyener Gemeinderat mit der Frage, ob letztlich mehr Wohnraum geschaffen werden soll oder ein erhöhtes Parkaufkommen auf Straßen und Wegen den Ortscharakter negativ beeinflussen wird.
Bürgermeister Thomas Weber informierte, dass die in der letzten Sitzung beschlossenen Änderungsvorschläge des Gemeinderates in die neue Stellplatzsatzung und deren Anlage eingearbeitet wurden. Darin wurde unter anderem der Vorschlag von Helmut Grundner, die Stellplatzverordnung solle großzügiger ausgelegt werden und für Wohnungen bis zu einer Größe von 70 Quadratmetern lediglich der Nachweis für einen einzigen Stellplatz gefordert werden, berücksichtigt. Ursprünglich waren zwei Stellplätze für 50 Quadratmeter angedacht. Dieser Punkt stand  in der Sitzung zur Diskussion.
Grundner sprach sich nach wie vor für die Regelung mit einem Stellplatz pro 70 Quadratmetern aus, da in Soyen kleine Wohnungen fehlen. Des Weiteren würde seiner Meinung nach die Regelung zur Umweltfreundlichkeit beitragen und die Bürger weniger Autos kaufen, wenn sie keinen Stellplatz vor ihrem Haus haben. Dem schloss sich auch Martin Krieg an. „Wir müssen für die junge und ältere Generation etwas tun.“
Bürgermeister Thomas Weber erklärte, er werde dieser Fassung nicht zustimmen, da diese ein erhöhtes Parkaufkommen auf Straßen und Wegen mit sich ziehen werde. „Und das wird den Ortscharakter negativ beeinflussen“, so Weber weiter. Afra Zantner hielt den Vorschlag von Helmut Grundner weder nachhaltig noch sinnvoll. Es sei zu befürchten, dass immer mehr Wohnraum geplant werde.
Mit 7:6 stimmte der Gemeinderat dem Erlass der Stellplatzsatzung mit einem Stellplatz pro 70 Quadratmeter zu.
Tanja Geidobler