Massive Mittelkürzung

gefährdet Landschaftspflege 

Der Landschaftspflegeverband Rosenheim steht vor einer ungewissen Zukunft: Wie das Landratsamt Rosenheim heute mitteilte, hat der Freistaat Bayern die finanziellen Zuwendungen für den Verband drastisch reduziert – um rund 80 Prozent. Diese Kürzung trifft den Verband hart und hat weitreichende Folgen für Natur- und Artenschutz im Landkreis.

Bisher betreute der Landschaftspflegeverband etwa 500 einzelne Flächen, auf denen durch gezielte Pflegemaßnahmen der Erhalt artenreicher Lebensräume sichergestellt wurde. Durch die massiven Einschnitte in der Finanzierung ist eine fachgerechte Pflege vieler dieser Flächen nun nicht mehr möglich. Besonders betroffen sind Lebensräume bedrohter Tier- und Pflanzenarten, die auf regelmäßige Pflege angewiesen sind – etwa artenreiche Wiesen, Moore oder Streuobstbestände.

Das Ausmaß der Kürzung kam überraschend, zumal der Landeshaushalt für Landschaftspflege insgesamt angehoben wurde. Warum ausgerechnet der Rosenheimer Verband von der Kürzung in diesem Umfang betroffen ist, bleibt bislang unklar.

Landrat Otto Lederer zeigte sich enttäuscht über das Vorgehen der Staatsregierung. Er betonte, dass die Landschaftspflege im Landkreis nicht nur dem Erhalt der Artenvielfalt diene, sondern auch einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Kulturlandschaft und zur Lebensqualität in der Region leiste. „Die Entscheidung gefährdet wertvolle ökologische Strukturen, die über Jahre hinweg in enger Zusammenarbeit mit Landwirten, Kommunen und Naturschutzverbänden aufgebaut wurden“, so Lederer.

Das Landratsamt appelliert an die Staatsregierung, die Entscheidung zu überdenken und die Finanzierung für den Landschaftspflegeverband Rosenheim wieder auf ein tragfähiges Niveau zu heben. Andernfalls droht ein Rückschritt beim Schutz sensibler Lebensräume, der nur schwer rückgängig zu machen wäre

LA RO