„Wieso kann ein Leichnam

eigentliche froh sein?

 

Ich dachte, ein Leichnam wäre doch tot!“, so lautete einmal eine Kinderfrage zum Fronleichnamsfest. Mit einem Toten aber hat „Fronleichnam“ gar nichts zu tun. Denn „lichnam“ ist ein mittelalterliches Wort und bedeutet übersetzt: „lebendiger Leib“. Und es heißt auch nicht „froh“, sondern „vron“, das ist ebenfalls ein mittelalterliches Wort für „Herr.“  Das Fest Fronleichnam“ hat also mit einem „Lebendigen“ zu tun: mit Gott, dem Herrn, der auf vielerlei Weise unter den Menschen lebendig ist.

 

Fronleichnam, das „Hochfest des Leibes und Blutes Christi“, wie wir es heute korrekt bezeichnen und das wir in dieser Woche im liturgischen Kalender der Kirche begehen, das erinnert und feiert die Einsetzung der Eucharistie beim „letzten Abendmahl Jesu“, das wir jedes Jahr am Gründonnerstag in der Karwoche begehen. Das Fronleichnamsfest, das geschichtlich auf das 13. Jahrhundert zurückgeht und an dem wir mit dem Zeigegefäß der sog. „Monstranz“ durch die Straßen der Gemeinden ziehen, soll ein Zeugnis sein für den Glauben an den Herrn in der Gegenwart der hl. Hostie, in  der eucharistischen Brotsgestalt. Den „Lebendigen“, der in jeder Eucharistiefeier zugegen ist, diesen feiern an diesem Fest in besonderer Weise, wenn wir ihn bei den Prozessionen durch die Straßen in unseren Gemeinden tragen.