Großes Interesse
für Natur in Soyen
Perfektes Exkursionswetter und ein hochkarätiger Leiter, dies waren am vergangenen Samstag die perfekten Voraussetzungen für eine Führung von und mit Biodiversitätsberater des LRA Rosenheim,
Jonas Garschhammer, zu den Weiher Filzen.
Am Startpunkt in Rieden wurde den über 30 Teilnehmern, die geologische Entstehung der schönen und einzigartigen Landschaft rund um Soyen erklärt. Denn in dieser während der Eiszeit entstandenen
Moränenwalllandschaft des Voralpenlandes, ist nördlich von Wasserburg auf beiden Seiten des Inns, ein sogenannter unterbrochener Ringwall entstanden.
Dieser hat ein ausgeprägtes Gletschertor des Inntals gebildet und führte zu vielen exponierten Einzelhügeln mit trockenen (meist auch kiesigen) Böden.
Die Wanderung führte die Gruppe dann an Hohenburg vorbei Richtung Weiher, wo solch ein südexponierter Hügel bestiegen wurde.
Die am Hang befindliche Wiese wird wegen Ihrer erschwerten Bewirtschaftung, auch nicht wie früher als Einstreu oder Kälberwiese genutzt.
Solche Wiesen werden jedoch von engagierten Landwirten und Landschaftspflegern meist 2x im Jahr gemäht.
Dadurch entsteht eine artenreich blühende Blumenwiese mit Arten wie z.B. dem Wiesensalbei, die Karthäuser Nelke, der Wiesenglockenblume oder den auch auf dieser Wiese duftend wahrzunehmenden
Thymian.
Bei den Tieren findet man auf solchen Wiesen viele Grillen, Schmetterlinge und vom Referenten besonders hervorgehoben, Wildbienen.
Bei dieser Artengruppe gibt es in Bayern ca. 550 Unterarten und sogar auch einige „Kuckucksbienenarten“, welche Ihre Eier extra in die Gelege anderer Bienen legen und damit deren schlüpfende
Larven, die anderen Eier als Nahrung nutzen können.
Weiter ging es dann wieder den Hügel hinunter zum 1. Zwischenziel der Exkursion, den Weiher Filzen. Diese leider größtenteils entwässerte Moor wird in den letzten Jahren durch engagierte
Grundbesitzer, den Landschaftspflegeverband Rosenheim, sowie in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Soyen wieder versucht zu renaturieren.
Eine dieser außerordentlich engagierten Grundbesitzer ist das Ehepaar Brammer. Diese luden die vorbeikommende Gruppe kurzerhand auf Ihren Hof ein, um deren wunderschön blühende japanische
Wisteria zu bewundern. Ebenfalls wurde eine gesunde Erfrischung für die Teilnehmer bereitgestellt. Vielen Dank nochmals dafür.
Nach einem kurzen Abstecher in die Filzen, zu einem künstlich angelegten Teich, ging es für die Gruppe wieder zurück nach Hohenburg.
Dort wurde der “Burgberg” bestiegen und den Anwesenden bot sich ein unvergesslicher Blick über das Gemeindegebiet und den Inn.
Dabei hob Jonas Garschhammer nochmals hervor, dass Hohenburg früher aufgrund von Beweidung und Bewirtschaftung nicht so zugewachsen war und einen noch schöneren Anblick darstellte. Zum Abschluss
der Führung ging es den Serpentinenweg auf der Südseite wieder hinunter nach Rieden.
Heiko Bräuer – BUND Naturschutz OG Wasserburg am Inn