Alttextilien:
Landkreis Rosenheim übernimmt
Die Preise für Alttextilien sind drastisch gefallen: Gab es im Sommer noch 15 Cent pro Kilogramm, müssen aktuell sogar 15 Cent pro Kilogramm bezahlt werden, um einen Abnehmer zu finden. „Dieser
Markt ist mittlerweile eingebrochen“, erklärte Rosenheims Landrat Otto Lederer in der Sitzung des Ausschusses für Umweltangelegenheiten, Landwirtschaft, räumliche Entwicklung, Natur- und
Klimaschutz sowie Mobilität. Angesichts dieser Entwicklung sind viele gewerbliche und gemeinnützige Sammler ausgestiegen. Da es eine gesetzliche Pflicht zur Sammlung von Alttextilien gibt, wird
diese Aufgabe nun der Landkreis Rosenheim übernehmen.
Einstimmig beschlossen die Ausschussmitglieder, das Sammeln und Verwerten von Alttextilien europaweit auszuschreiben. Die Landkreisverwaltung wurde ermächtigt, die dafür erforderlichen Verträge
abzuschließen. Landrat Lederer kündigte an, dass die Ausschreibung den Zeitraum bis Frühjahr 2028 umfassen wird. Bis dahin wird die von der Europäischen Union initiierte „erweiterte
Herstellerverantwortung“ umgesetzt: Hersteller, Händler und Importeure werden künftig für die Sammlung, Wiederverwendung und das Recycling von Textilien verantwortlich sein.
Übergangsregelung
Bis das landkreiseigene Sammelsystem aufgebaut ist, nutzt der Landkreis das bestehende System. Das bedeutet laut einer aktuellen Pressemitteilung des Landratsamts Rosenheim: Bisher tätige
gemeinnützige Sammler wie das Bayerische Rote Kreuz oder der Malteser Hilfsdienst führen die Sammlung weiterhin durch und erhalten die anfallenden Kosten erstattet.
Pressemitteilung Landratsamt Rosenheim