Hilfe für den Kibietz

 

Der Schutz des Kiebitzes gelingt nur mit der Unterstützung von Landwirten. Im Alpenvorland ist der Kiebitz vom Aussterben bedroht. Im Rahmen des BayernNetzNatur-Projekts "Netzwerke für den Kiebitz" arbeiten Landwirte, auch aus Soyen, sowie ehrenamtliche Kiebitzschützer im Landkreis Rosenheim zusammen, um die Gelege der Bodenbrüter zu schützen. Besonders erfolgreich war dieses Engagement 2023 in der Gemeinde Pfaffing. Insgesamt sind in 15 Gemeinden im Landkreis Rosenheim Landwirte gemeinsam mit ehrenamtlichen Kiebitzschützern aktiv. Die größte Anzahl geschützter Nester gab es 2023 in Pfaffing: Aus 20 Gelegen schlüpften 79 Küken, von denen mindestens 24 flügge wurden. Dies entspricht einem Bruterfolg von durchschnittlich 1,2 flüggen Jungvögeln pro Brutpaar, also 50 Prozent mehr als für den Erhalt der Population erforderlich ist.
Die Schutzmaßnahmen der Landwirte sind vielfältig: Sie brechen im Winter ihre begrünten Äcker frühzeitig auf, um den Kiebitzen geeignete Brutplätze zu bieten. In enger Zusammenarbeit mit den örtlichen Kiebitzbetreuern werden die Nester gesucht, markiert und bei der Bewirtschaftung ausgespart. Auf vielen Äckern dürfen temporäre Elektrozäune zum Schutz der Gelege und Küken vor nachtaktiven Feinden errichtet werden. In Trockenzeiten fahren einige Landwirte Wasser an geeignete Stellen, damit die Küken überleben. Die Anlage von selbstbegrünten Brachen, flachen Wasserstellen und Blühstreifen unterstützt ebenfalls den Schutz der Kiebitze. Das Landratsamt Rosenheim stellt dafür kostenlos standortheimisches, blütenreiches Saatgut zur Verfügung. In diesen Bereichen finden die Vögel Deckung und Nahrung.
Margit Böhm von der unteren Naturschutzbehörde bittet Spaziergänger, auf den befestigten Wegen zu bleiben und Hunde an der kurzen Leine zu führen, um die Kiebitze nicht beim Brüten zu stören und ihren Nachwuchs nicht zu gefährden. Weitere Informationen zum Kiebitzschutz und zu den geförderten Maßnahmen gibt es bei Margit Böhm, Telefon 08031-392 3301.